Künstlerische Arbeiten

Wenn Sie plötzlich vor etwas stehen, das gar nicht sein kann, was ginge Ihnen da durch den Kopf? Was soll das, das geht doch gar nicht? Oder, das kenne ich doch irgendwie? Genau, auch mir ist bei der Umsetzung meiner Idee Stanley Kubricks Film «2001: a Space Odyssee» (1968, u. a. bereits mit dem Thema künstliche Intelligenz!) in den Sinn gekommen. Da, als plötzlich dieser Monolith auf dem Mond steht und die Frage aufwirft: Ausserirdische, Gott oder was sonst? Diese Arbeit hat also etwas sowohl Surreales als auch Transzendentes. Aber ehrlich gesagt, möchte ich mich darüber nicht auslassen und gebe mich mit dem Kontrast zwischen Natur und Zivilisation und der entstehenden Verblüffung zufrieden.

Kinderschätze. Ein intimer Blick in eine Schachtel mit Schätzen, die sich in jungen Jahren ansammeln und wenige Jahre später vergessen sind. Alle Gegenstände sind im 3D-Programm gebaut, mit Materialien versehen und beleuchtet. Ein Aufwand, der nur mit kindlichem Eifer gelingt! Die Details des Stillebens machen es aus: eine Murmel, an die ich mich erinnerte, die schöne Feder des Eichelhähers und ein zerbissener Bleistift (von Hand zugespitzt). Und natürlich eine Scopa-Karte (ital. Kartenspiel), das Spiel, das ich in der Jugend mit einem italienischen Freund spielte.

Berge und Täler im Winter – vom Sonnenaufgang bis zum Untergang. Oder doch nicht? Wo sind Strassen und Dörfer oder ist das im Hochgebirge? Oft findet sich Grosses im Kleinen wieder.

Die Bilder nutzen Strukturen aus eigenen Fotos. Diese verwandle ich mittels Cinema4D in 3-dimensionale, fantastische Landschaften. Verwirrung schafft dabei der Umstand, dass die Renderings (die aus Cinema4D herausgerechneten Bilder) fotografisch wirken, aber keine Fotos sind und sich folglich nicht einordnen lassen: Eine Makroaufnahme, ein amerikanischer Nationalpark? Diese Fremdartigkeit unterstütze ich im 3D-Programm mit kräftig-farbigem Licht aus ungewohnten Richtungen. Träumen Sie sich in diese Landschaften!

In den Bergen gibt es nicht nur Edelweiss und Türkenbund. Alle möglichen Blumen begegnen einem in vielen Formen und Farben sowie gross und klein. Aber was passiert eigentlich, wenn man aus RGB-Blumen BRG- oder GBR-Blumen macht? Sehen Sie sich satt!

Wolken sind schöne oder bedrohliche Gebilde, die die Dimensionen des Himmels erst erfahrbar machen. Flüchtige, sich ständig verändernde Phänomene aus Wasserpartikeln. Sie schaffen einmalige Stimmungen aus Licht und Schatten. Ihre Leuchtkraft und Farbigkeit fasziniert mich immer und immer wieder.

Man kann sein iPhone auch überlisten und es zu Bilder «zwingen», die die Software dahinter nicht vorsieht. Das unvorhersehbare Resultat: teilweise fast kubistische Fotos – manche verstören offensichtlich, andere nur, wenn man genauer hinsieht. Eine experimentelle Spielerei, eine fotografische Skizze. Ein dekoratives Bild.

Nahezu unscheinbare Dinge des Alltags können eine poetische Wirkung entfalten wie ein Kaminrauch im Winter. Andere verwirren durch eine Kombination von bekannten Elementen als surreale Spielerei. Und wie wäre es, wenn man Wolken und Kondensstreifen an einem Abendhimmel einmal von der gegenüberliegenden Seite sehen könnte?

Eigentlich war der falsche Text in der Ausschreibung des Workshops, das fanden wir Teilnehmer bald heraus. Aber das eigentliche Thema, experimentelle Fotografie, entsprach exakt meinen Vorstellungen (und meiner Ausrüstung). Worpswede (nördlich Bremen) ist eine ehemalige Künstlerkolonie, wo bekannte deutsche Maler lebten. Die Moorlandschaft faszinierte sie und das einfach Leben der Torfstecher. Heute ist davon nicht mehr viel übrig, aber die weiten wunderschönen Wälder, Felder und die unendlichen Ebenen ausserhalb sind schöne Fotosujets. Auch das Dorf mit den typischen roten Backsteinhäuser (und Villen) ist ein Ausflug wert, trotz viel Tourismus, Kaffees, Museen und Galerien.

Ob Sport, Gestik oder einfache Bewegung im Alltag, der Mensch interessiert uns. Der menschliche Körper ist phantastisch und fasziniert. Mit einer Bewegung kann sich jeder identifizieren, weil jeder sich bewegt.

Die Domaine de Boisbuchet ist ein Traumort im Niemandsland zwischen Poitier, Angoulême und Limoges. Boisbuchet gehört dem Besitzer des Vitra Designmuseums (Weil am Rhein). Die internationalen Kurse werden zusammen mit den Centre Pompidou (Paris) veranstaltet. Die beiden Dozenten des Workshops waren aus Spanien und Italien, die Teilnehmer aus den USA, Brasilien, England usw. Die Stimmung war «extra ordinaire», gesprochen wurde Englisch und auch der Koch war spitze. Eine Woche zum Thema Lampen für Boisbuchet.

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